Ein iPhone ist bislang immer mit einem Lightning-Anschluss ausgestattet. Während die Konkurrenz beziehungsweise die Android-Welt einheitlich auf USB-C setzt (Nachfolger von Micro-USB), hält Apple an seinem eigenen Anschluss fest. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Wenig überraschend hat es auch Geld mit zu tun. Wer zum Beispiel von Android zu einem iPhone wechselt, der kann nicht einfach das USB-Kabel mitnehmen, sondern muss extra eines mit Lightning-Anschluss kaufen. Aus Sicht des Unternehmens völlig nachvollziehbar, für Kunden wiederum suboptimal.

 

Kritiker bemängeln aber nicht nur das Beharren auf das eigene Ökosystem, sondern auch die Leistung vom Lightning-Anschluss kann nicht mit USB-C mithalten. Apple scheint hier eine Grenze erreicht zu haben, sehen kann man es vor allem an den Ladegeschwindigkeiten. Bei iPhones geht bislang nichts über 20 Watt hinaus, manche Android-Hersteller sind im Vergleich schon bei 120 Watt angekommen.

 

Nun scheint es fast fix zu sein, dass auch Apple von Lightning zu USB-C wechselt. Es handelt sich freilich noch nicht um eine offizielle Information, allerdings kommt diese von Ming-Chi Kuo. Der Analyst ist bekannt für seine zuverlässigen Vorhersagen, wobei er als Quelle Zulieferkreise angibt.

 

Manche werden sich an dieser Stelle wundern, denn das US-amerikanische Unternehmen wollte und will so lange wie möglich an Lightning festhalten. Das gilt bis heute, allerdings sind die Gründe für einen Umstieg mit einem deutlich höheren Mehrwert belastet. Zugegebenermaßen hat sich Apple nicht ganz freiwillig zu dieser Entscheidung hinziehen lassen.

 

Höhere Lade- und Datengeschwindigkeiten

 

Ein (sicherer) Beleg für den Wechsel von Lightning auf USB-C sind die höheren Lade- und Datengeschwindigkeiten. Bislang macht sich der iPhone-Hersteller nicht so viel daraus, sodass die Nutzer bei diesem Thema vergleichsweise langsam unterwegs sind. Wer sein iPhone über Nacht lädt, dem wird das zwar nicht auffallen, es ist aber definitiv ein Kritikpunkt. Nun scheint es so, dass Apple hier bei seinem Lightning-Anschluss nicht weiterkommt und sich USB-C als bestehende Alternative perfekt anbietet.

 

Eine anstehende Forderung der EU-Kommission

 

Wesentlich mehr ins Gewicht als die höheren Lade- und Datengeschwindigkeiten dürfte eine anstehende Forderung der EU-Kommission sein. Diese will nämlich per Gesetz einen einheitlichen Ladeanschluss beschließen. Aus Umweltschutzgründen macht es auf jeden Fall Sinn, da alles untereinander kompatibel wäre und es weniger Elektroschrott gäbe.

 

Noch ist es aber nicht so weit und Apple kann den Lightning-Anschluss weiterhin verbauen. Planen muss der Konzern aber schon jetzt, denn es gibt bereits einen groben Zeitplan. Die Bestätigung vom Plenum für das Gesetz soll im Mai 2022 erfolgen, im Sommer wird dann eine Einigung zwischen dem Europaparlament und den Mitgliedstaaten der Europäischen Union erwartet. Kommt es zu keinen unerwarteten Abweichungen, dann ist spätestens bis Mitte 2024 mit dem einheitlichen Ladekabel in Form von USB-C zu rechnen.

 

Für Apple kein Neuland

 

Man könnte jetzt denken, dass Apple noch nie etwas mit USB-C zu tun hatte. Das stimmt aber nicht, denn die Macs werden zum Beispiel schon seit dem Jahre 2015 damit ausgestattet. Auch beim iPad Pro und beim iPad Air kam es zu diesem Umstieg. Somit ist nur das iPhone eine Ausnahme im eigenen Ökosystem.

 

 

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