Dank hochauflösender Kamera und präzisem Autofokus im Nahbereich eignet sich das iPhone auch zum Einscannen von Visitenkarten. So kann man etwa nach einem Messebesuch die eingesammelten Kärtchen der Reihe nach abfotografieren und erspart sich so das mühsame Abtippen. Mit populären Scanner-Apps wie Genius Scan, ScannerPro und TurboScan klappt das nicht, denn diese Apps sind auf das Erstellen von PDFs spezialisiert, und nicht auf das Erzeugen editierbarer Kontakte. Wir zeigen zwei Apps, die Sie für diesen Zweck einsetzen können. Visitenkarten am iPhone scannen.
So klappt’s: Visitenkarten scannen
Bei klassisch gestalteten Visitenkarten mit einer Textgröße ab 9 Punkten und gutem Kontrast funktioniert das Abscannen samt anchließender Texterkennung grundsätzlich ganz gut, wenn auch mitunter nicht perfekt. Sorgen Sie für eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung der Kärtchen
und halten Sie die Kamera waagerechtmittig über die zu fotografierende Fläche. Hier gibt’s Probleme: Extravagant layoutete oder spiegelnde Visitenkarten, sehr kleine Schrift, farbiger Text auf wenig kontrastiertem Untergrund oder Hintergrundmuster können Scanner-Apps irritieren. Dadurch verschlechtert sich die Automatikerkennung und der Nachbearbeitungsaufwand wird so groß, dass man mit händischem Abtippen oft schneller ist.
Tipp: Häufig verbessert sich die Erkennungsleistung, wenn Sie die Visitenkarte nicht auf einer hellen Unterlage einscannen, sondern auf einen dunklen Untergrund legen und dann abfotografieren. Gute Dienste leistet hierfür ein Bogen mattschwarzer Karton aus dem Baumarkt oder Bastelgeschäft.
Apps zum Kartenscannen
Der Abbyy Business Card Reader (5,49-7,99 Euro) zeichnet sich durch eine zuverlässige Erkennungsleistung und eine gute Synchronisation der Kartendaten aus. Im Test mit vernünftig gestalteten Karten erwies sich auch die Felderkennung als brauchbar, mit der die App Angaben wie Name, PLZ oder Mailadresse unterscheidet. Gespeichert werden nicht nur die umgewandelten Kontaktdaten, sondern auch der grafische Scan der Karte. So kann man die gedruckte Karte wegwerfen, denn bemerkt man nachträglich etwa eine falsch erkanntes Zeichen, kann man die Angabe mit einem Blick auf das Visitenkartenfoto leicht korrigieren.
Vergleichbar gute Resultate erzielt die App CamCard (0,89 bis 2,99 Euro), die es in einer Free-Version zum Ausprobieren gibt. Das Funktionsspektrum reicht von der automatischen Aufnahme, sobald die Karte optimal vor der Kamera liegt, über Einzel- und Batch-Scans bis hin zur einfachen nachträglichen Bearbeitung der Daten. Sogar Durchwahlen werden richtig erkannt und ein Bild der Karten zusammen mit den Daten aufbewahrt.
Kartenscanner als Beiwerk
Die Funktion eines Visitenkarten Datensammlers gibt es bei manchen Apps als Beiwerk, etwa im Infomanager Evernote. Auch die Gratis-App zum sozialen Business-Netzwerk Xing versteht sich als Kartenleser und kann die Daten von Visitenkarten per Kamera scannen und die Kontakte dem eigenen Xing-Netzwerk hinzufügen. Für Visitenkartenscanner-Apps gilt: Je besser die Vorlage und die Lichtverhältnisse, desto treff genauer arbeiten die Programme. Und: Eine gute App muss Deutsch als Sprache explizit unterstützten, sonst hapert es bei den Umlauten und dem scharfen S.