So geht’s: Fernsehen überall am iPhone und iPad

Das Szenario ist allseits bekannt: Sie möchten Ihre Lieblingsserie im Fernsehen anschauen, aber es steht gerade kein TV-Gerät zur Verfügung. Oder Sie haben zwar einen Fernseher in Reichweite, allerdings wird der von Familienangehörigen oder Freunden mit gänzlich anderen Programmvorlieben in Beschlag genommen – Einigungsversuche sind zwecklos. Dann ist es praktisch, wenn Sie auf Ihr iPhone oder iPad ausweichen und sich Ihre Fernsehwünsche dort erfüllen können. Und noch einen Pluspunkt bietet das Fernsehschauen ganz ohne TV-Gerät: Mit den Mediatheken-Apps vieler TV-Stationen können Sie verpasste Sendungen im Nachhinein über einen bestimmten Zeitraum hinweg abrufen, auch wenn im Live-Programm gerade keine Wiederholung ansteht.

Fernsehen über Streams

Als Nutzer eines iOS-Geräts kann man auf ein reichhaltiges Angebot an Apps zum Empfangen von TV-Streams zurückgreifen. Die bekanntesten sind Zattoo und Magine TV, die beide senderübergreifend arbeiten, daneben gibt es noch eine Reihe nicht ganz so populäre App-Alternativen wie Dailyme, Wilmaa TV oder Teleboy TV. Für den Abruf der Streams ist eine Internetverbindung erforderlich – aufgrund der anfallenden Datenmenge vorzugsweise über WLAN. Die Apps selbst sind in der Regel gratis, für den regelmäßigen Empfang der TV-Sendungen ist meist ein Abonnement beim jeweiligen Anbieter nötig. Infos zu den Konditionen finden Sie entweder in der betreffenden App oder auf der Website des Herstellers.

[kastenstart]Mit welchen Apps sie auf dem iPhone und iPad Fernseheprogramme streamen, lesen Sie auf Seite 2.[kastenende]

Receiver: Der DVB-T-Empfänger von Tivizen wird mit dem Lightning- Anschluss verbunden.

Second Screen

Das iPhone und das iPad werden übrigens auch als „Second Screen“ immer beliebter. In Verbindung mit Apps der TV-Sender zeigen sie (noch vereinzelt) ergänzende Infos zu laufenden TV-Sendungen am Display an.

DVB-T: TV-Receiver fürs iPhone & iPad

Mit einem DVB-T-Receiver (ab 40 Euro) kann man terrestrisches Digitalfernsehen am iPhone und iPad empfangen, ohne dass eine Internet- oder Mobilfunkverbindung benötigt wird. Anschluss: Der Receiver wird über die Lightning-Buchse mit dem iOS-Gerät verbunden. Die Stromversorgung erfolgt entweder über das iOS-Gerät selbst oder über ein Netzteil. Andere Receiver werden nicht direkt angeschlossen, sondern arbeiten als WLAN-Hotspot und versorgen das iPhone oder iPad über ein eigenes WLAN im Umkreis von bis zu zehn Metern mit Fernsehsignalen aus dem Äther. Ein integrierter Akku hält den Empfang und den WLAN-Hotspot einige Stunden lang aufrecht.

Senderauswahl: Bei beiden Varianten steuert die zugehörige kostenlose TV-Tuner-App für iOS nach einem Suchlauf die individuelle Programmauswahl. Dazu muss die Antenne an der DVB-T-Box ausgezogen werden, sofern das Gerät nicht mit einer Schlaufenantenne ausgestattet ist. Bevorzugte Sender lassen sich über eine Favoritenliste schnell erreichen. Mit an Bord ist eine TV-Programmzeitschrift (EPG) für die erreichbaren Kanäle, manche der Apps bieten zudem Aufnahmemöglichkeiten.

Aufnehmen: Mitgeschnittene Sendungen werden im iPhone- oder iPad-Speicher abgelegt, der dafür ausreichend freien Platz bieten muss, damit es nicht zu Kapazitätsengpässen kommt. Manche Apps erlauben das kurzzeitige Unterbrechen und anschließende Weitergucken laufender Programme, ohne dazu gleich aufnehmen zu müssen.

[nextpage title=“Streaming: So sehen Sie mit dem iPhone und iPad fern“]

TV-Streams in Safari

Eine Reihe von TV-Sender-Websites – wie auch illegale Streaming-Websites – bieten die Möglichkeit, das Live-Programm oder Zusammenfassungen von TV-Sendern in Safari kostenlos abzurufen. Vernünftige Angebote finden sich beispielsweise auf www.daserste.de/live/, heute.de und tagesschau.de.

Live-Apps der TV-Sender

7TV Video & Live TV, RTL Now und Das Erste sind Beispiele für offizielle Apps von TV-Sendern mit Live-Streams und TV-Programminfos. Die 7TV-App fasst die Sender der ProSieben- und Sat1-Familie zusammen, RTL verlangt für die Nutzung der App ein Abonnement (rund 2 Euro/Monat oder 18 Euro/Jahr).

Zattoo Live Fernsehen

Zattoo ist mit der gleichnamigen App hierzulande Marktführer bei deutschsprachigen Live-TV-Streams. Rund 75 Sender kann man werbefinanziert gratis ansehen, neben öffentlich-rechtlichen auch Sport1, DMAX und TLC. RTL, Sat.1, ProSieben und HD-Kanäle setzen ein Abo für rund 10 Euro im Monat voraus.

Magine TV

Magine TV ist der derzeit schärfste Konkurrent von Zattoo und wartet mit vergleichbarem Funktionsumfang und gutem Senderangebot auf. Auch hier ist für den Empfang aller privater Programme und von Streams in HD-Qualität ein Abonnement erforderlich, das mit rund sieben Euro im Monat aber günstiger ist.

Mediatheken-Apps

Das ZDF hat es mit der Gratis-App vorgemacht, die ARD, Arte und viele weitere Sender sind nachgezogen und haben eigene Mediatheken-Apps im App Store veröffentlicht. Damit kann man bequem durch das Programm der vergangenen Tage blättern und verpasste Sendungen als Stream abrufen.

Sky Go

Vor allem für Fans von Bundesliga, Champions League und US-Serien ist Sky Go empfehlenswert. Mit der App sehen sich Abonnenten des Pay-Senders Sky Sport übertragungen, TV-Serien, Kinofilme und Dokus der Sky-Senderfamilie ohne Zusatzkosten an. Nicht-Abonnenten dient die App nur als Programmführer.

Dailyme TV, Serien, Filme

Dailyme bietet zwar keine Live-Streams, ermöglicht aber den Download von TV-Sendungen aufs iPhone und iPad. Zur Auswahl stehen etwa Galileo, Circus Halligalli, Switch, Taff, Tagesschau und weitere Formate. Einmal geladen, kann man die TV-Konserven auch ohne Internetverbindung betrachten.

Couchfunk Live TV

Couchfunk ist eine TV-Empfangs-App mit Funktionen eines sozialen Netzwerks. Man kann öffentlich-rechtliche Programmstreams abrufen und während laufender Sendungen Kommentare schreiben, die dann alle anderen Nutzer der App zu sehen bekommen, die gerade das gleiche Programm schauen.

Save.TV

Ein Online-Mitschnittdienst für TV-Sendungen, die Sie gerade nicht anschauen können. In der App blättern Sie durchs Programm und klicken bei Wunschsendungen auf „Aufnehmen“. Gespeichert werden die Clips in der Cloud, ansehen kann man sie als Stream. Das setzt ein Abo für 10 Euro im Monat voraus.