Bisher hatte der Nutzer in Deutschland mit der App Amazon Music lediglich Zugriff auf seine bei Amazon gekauften sowie in der Amazon-Cloud gespeicherten Musiktitel. Nun gibt es an dieser Stelle auch Zugriff auf das Streaming-Musikarchiv, das laut Amazon über eine Millionen Songs umfasst. Im direkten Vergleich zu den Platzhirschen Spotify, Napster und Co., die allesamt rund 30 Millionen Songs im Repertoire haben, startet Amazon Prime Music damit allerdings recht dünnschichtig. Anders sieht es auch nicht bei der Gegenüberstellung mit Apple Music aus.
Kein Wunder also, dass man sich bei Amazon Prime Music mehr auf das geführte Musikhören konzentriert und dem Nutzer ausgewählte Playlisten und zahlreiche Radiosender an die Hand gibt, um nonstop Musik zu einem ausgewählten Genre oder Thema zu speilen.
Die Prime Music-App
Zugriff auf Amazon Prime Music hat der Nutzer entweder über den Webbrowser, Fire TV oder über die Amazon Music-App fürs iPhone und iPad. Hier kombiniert Amazon die bisher bekannten Funktionen der eigenen Musikbibliothek (wie Eingangs beschrieben) und die des Streaming-Dienstes Prime Music.
Eine wichtige Rolle spielen die Rubriken „Radio“ – hier kommen etwa Musikfreunde von Rock, Pop, Hip-Hop, Dance, Techno, Trance und House genauso auf ihre Kosten, wie Schlager-, Jazz-, Blues- und Classic-Fans – und „Playlists“. Die Playlisten lassen sich in der App nach „Stimmungen und Aktivitäten“ (beispielsweise Arbeiten, Entspannung, Gute Laune, Gäste & Dinner oder Party) sowie nach „Genres“ filtern.
In den Einstellungen der App kann der Nutzer neben der Wiedergabequalität (in der besten Qualitätsstufe 256 KBits) auch die Größe des Caches festlegen – gut, wenn auf dem iPhone oder iPad der Platz eh schon knapp ist. Der Sleep-Timer kann das Abspielen zudem wahlweise nach 15, 30, 45 oder 60 Minuten abschalten, das spart Downloadvolumen und schont den Akku.
Songs offline speichern
Alle in Prime inbegriffenen Musiktitel lassen sich zur Offlinenutzung auch herunterladen. Das geschieht in der App per Fingertipper auf die drei Punkte hinter dem Titel und dann auf „Herunterladen“ in bester Qualitätsstufe.
Im Anschluss stehen die Songs dann auch ohne Internetverbindung in der App unter „Ihre Musikbibliothek“ zur Verfügung.
Fazit
Amazon Prime Music ist keine Konkurrenz zu den derzeit markbeherrschenden Streaming-Anbietern, zumindest was die nackten Zahlen angeht. Vielleicht ist es aber ein weiteres Argument für die Prime-Mitgliedschaft bei Amazon, denn für 49 Euro im Jahr, umgerechnet nicht einmal 4,10 Euro pro Monat, gibt es neben dem Premiumversend von Amazon unter anderem Zugriff auf Prime Video und die Kindle-Leihbücherei, unbegrenzten Speicherplatz für Fotos in der Amazon Cloud – und nun auch noch Prime Music.