Es gab einmal eine Zeit, in der war mobiles Internet eher belächelt. Kaum Traffic, eher langsame Verbindungen. Doch das Blatt wendet sich: Immer sinnvoller werden UMTS und LTE auch für andere Anwendungszwecke – zum Beispiel als „Retter in der Not“. Der Grund: Die Preise fallen, der Traffic steigt und die Geschwindigkeit ebenfalls.

Hinreichend schnell und zuverlässig

Das waren noch Zeiten, als das mobile Internet genau das war – mobiles Internet. Genug für WAP und zum Orten, aber schon etwas langsam für den Download von Karten (etwa via Google Maps). Heute ist das anders. UMTS ist mittlerweile so schnell, wie das DSL zuhause, LTE ist in den meisten Fällen sogar schneller und hat bessere Latenzen. Warum also nicht einfach per Mobilfunk ins Internet gehen?

Der Grund dafür ist, dass Mobilfunk im Vergleich zum Festnetz noch ziemlich teuer ist. Aber da tut sich was in der Branche. Die Telekom hat beispielsweise erst vor Kurzem mit dem Tarif MagentaMobil XL einen Tarif eingeführt, der ohne Traffic-Limit daherkommt und das zu einem einigermaßen erschwinglichen Preis – gut, das ist ebenfalls relativ, aber das Eis ist gebrochen.

Mobiles Netz taugt so langsam

Der Vorteil von LTE und UMTS liegt darin, dass keine Kabel verlegt werden müssen – die Funkwellen sind auch so in der Luft. Das machen sich einige Betreiber, beispielsweise 1&1, zunutze, um einem Kunden schon vor dem eigentlichen Schalttermin Internet zu geben, nämlich mit einem Surfstick. Dieser kann an den PC, den Laptop oder sogar den Router angeschlossen werden und man kann lossurfen.

Technisch gesehen ist es kein großes Problem, das zu realisieren – es geht sogar mit einem Tablet oder Smartphone. So gut wie alle sind in der Lage, ihre Internetverbindung zu teilen und als Hotspot freizugeben. Lediglich die meist beschränkten Tarife sind häufig das Problem, warum die Lösung allenfalls im Notfall zum Einsatz kommt.

Aber genau dann kann man dankbar sein, wenn man Alternativen hat – das Festnetz ist schnell außer Gefecht gesetzt (z.B. wenn Bauarbeiten an der Straße vorgenommen werden und versehentlich das Telefonkabel getroffen wird). In dem Fall bieten LTE und UMTS zumindest vorübergehend eine passable Alternative zum DSL – wenn Erreichbarkeit wichtiger ist als der Kostenfaktor.

Am Router geht sogar das Telefon

Schließt man einen Surfstick am Router an, ist das Internet genauso vollwertig wie mit DSL oder Kabel: Sogar das Festnetz funktioniert. Der Grund dafür liegt darin begründet, dass das Festnetztelefon in den meisten Fällen mittlerweile eine Internetanwendung ist (VoIP) – die Sprache wird über das Internet verschickt und dabei spielt es keine Rolle, wie die Internetverbindung technisch realisiert wird.