Apple hat vor Kurzem iOS 15 freigegeben. Das Update steht sämtlichen iPhones zur Verfügung und bringt einige neue Funktionen mit. Ein Dokumentenmanagement für Unternehmen und Privatpersonen gehört zwar nicht dazu (sollte jedoch Pflicht sein, um Ordnung und Effizienz in den Papierdschungel zu bringen), dafür ist aber zum Beispiel „Private Relay“ mit dabei. Das Feature sorgt für mehr Privatsphäre, da eigene Spuren in der virtuellen Welt verschleiert werden. Für den Datenschutz gute Nachrichten, weniger erfreut ist die Deutsche Telekom darüber. Dabei geht es aber nicht um die Funktion an sich, sondern um dessen Auswirkungen auf den Tarif „StreamOn“.

 

Um den StreamOn-Tarif kurz zu erklären: Bucht man diesen bei der Deutschen Telekom, dann werden diverse Dienste (Audio, Video, Gaming) und auch die Nutzung von sozialen Medien und Messengern nicht ans Datenvolumen angerechnet. Man schont demnach das Volumen und kann zum Beispiel „kostenlos“ YouTube nutzen. Wer viel auf solchen Plattformen unterwegs ist, der profitiert von diesem Angebot sehr.

 

Das Problem erklärt

 

„Private Relay“ sorgt dafür, dass der StreamOn-Tarif nicht richtig arbeiten kann. Im Normalfall wird die Verwendung von Partner-Apps (eine vollständige Liste ist auf der Telekom-Seite zu finden) erkannt und der Datenverbrauch raus gerechnet. Als Nutzer bekommt man nichts davon mit, es macht sich lediglich bei der Abrechnung des Datenvolumens positiv bemerkbar.

 

Wenn jetzt aber die neue Funktion „Private Relay“ eingeschaltet ist, dann kommt es bei der Zuordnung zu Problemen und der Tarif kann nicht mehr korrekt seinen Dienst verrichten.

 

Mögliche Folgen

 

Geht man vom ungünstigsten Szenario aus, dann wird auch der Datenverbrauch von den Partner-Apps (die eigentlich im StreamOn-Tarif inkludiert sind) dem normalen Datenvolumen angerechnet. Daraus resultieren wiederum zwei neue Situationen, wobei das „bessere“ Ende ein frühzeitig aufgebrauchtes Datenvolumen ist. Wenn wiederum automatisch und kostenpflichtiges Volumen hinzugefügt wird, dann fällt auch die Rechnung am Monatsende höher aus. Begeistert wird davon wohl niemand sein.

 

Eine einfache Lösung

 

Zunächst gibt es eine gute Nachricht, denn von diesem Problem sind nicht alle StreamOn-Partner betroffen. Wenn also die „richtigen“ Apps benutzt werden und „Private Relay“ aktiviert ist, dann funktioniert alles wie gewohnt. Ist es nicht der Fall, dann kann es zur oben genannten Überraschung kommen.

 

Wem das Risiko zu groß ist, der sollte „Private Relay“ für den Moment abschalten. Das klappt mit nur wenigen Klicks, das Feature ist nämlich in den Einstellungen unter „iCloud“ und „Private Relay“ versteckt. Mit diesem Schritt ist man auf der sicheren Seiten und kann den StreamOn-Tarif ohne irgendwelche Risiken und Probleme verwenden.

 

Die Deutsche Telekom weiß bereits davon

 

Seitens der Telekom ist ein Schreiben an alle Partner draußen. Sie wurden demnach in Kenntnis darüber gesetzt und nun wird gemeinsam an einer Lösung gearbeitet. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sich „Private Relay“ und der StreamOn-Tarif vollständig vertragen. Bis dahin kann man problemlos auf die Privatsphäre-Funktion verzichten.

 

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