Samsung und Apple befinden sich seit einigen Tagen wieder vor Gericht. Dass sich die beiden Firmen seit Jahren bekriegen, ist hinlänglich bekannt. Doch um was genau geht es denn eigentlich? Und warum dauert das so lange, ist es immer noch der gleiche Fall? All das klären wir für euch in diesem spannenden Hintergrundbericht. Apple vs. Samsung vor Gericht:

Lasst uns zunächst die Vorgeschichte erklären, bevor wir zur aktuellen Lage kommen. Ihr müsst jedenfalls wissen, dass es tatsächlich immer noch um denselben alten Fall geht: Eine Patentverletzung von Samsung. Konkret geht es um fünf Patente, sowohl um patentierte Designs als auch um patentierte Software Lösungen. Zum Beispiel hat Apple die Art und Weise schützen lassen, wie Webseiten und andere scrollbare Inhalte am Ende der Seite federartig nachgeben. Und auch der Doppeltipp fürs Zoomen in iOS wurde patentiert. Samsung hat direkt beides übernommen. Apple vs. Samsung vor Gericht: Die Hintergründe der aktuellen Verhandlungen.

Schließlich wurde sogar das iPhone Design geschützt, welches von Samsung kurz nach der Einführung des ersten iPhones im Jahre 2007 direkt kopiert wurde. Alle Samsung Smartphones ab diesem Zeitpunkt hatten Touchscreens mit einem Home Button. Vorher befanden sich Ziffernblöcke auf der Vorderseite.

Und so nahm das Ganze seinen Lauf: Ein Gericht hatte ziemlich bald nach der Klage Apples im Jahre 2011 entschieden, dass Samsung 1 Milliarden US-Dollar zahlen muss. Doch den Koreanern war es viel zu viel. Die nächsten Richter entschieden, die Strafe auf rund 330 Millionen US-Dollar zu senken. Letztendlich war es Samsung immer noch zu viel und man ging in Berufung. Der Fall wird also nun am US Supreme Court weiter ausgetragen.

Die aktuellen Verhandlungen

Seit dieser Woche gehen also ebenjene Verhandlungen am Supreme Court weiter. Trotz aller Neutralität müssen wir sagen, dass die letzten Tage mit Anhörung der Zeugen von Apple schon sehr eindrücklich gezeigt haben, was für ein Schaden für Apple entstanden ist, durch die Samsung Kopien.

Greg Joswiak, der Apple Marketing Chef, sagte als erster Zeuge für Apple aus und meinte, dass Apple damals bei der Entwicklung des iPhones das gesamte Unternehmen riskiert hatte.

Wir haben damals einfach alles, das Apple zu der Zeit erfolgreich gemacht, [für das iPhone] riskiert…wir haben das gesamte Unternehmen riskiert.

Ein Apple Designer sagte wenig später, dass eine Gruppe von Leuten bei Apple so unheimlich viel daran gearbeitet habe, bis allein das Design des iPhones fertig war. Die Patente wollte man anmelden, um später die Früchte der Arbeit ernten zu können. Als Samsung dann kam und alles kopierte, sei das sehr hart gewesen.

Viele Leute bei Apple hätten das Privatleben völlig in den Hintergrund gestellt und sich nur auf das iPhone konzentriert. Ein Grund dafür, dass es die Revolution war, die es war. Die Konkurrenz hatte sowohl das Aussehen als auch die Software schnell kopiert, was einfach nicht fair war.

Wie seht ihr das Ganze? Sollte man mal Gras über die Sache wachsen lassen, oder selbst jetzt noch fair aufklären?