Der Würfel überwindet die Hindernisse, rutscht oder fällt elegant in den nächsten Raum. Das wäre nicht der Rede wert, hätte der Entwickler Philipp Stollenmayer nicht ein ungewöhnliches Element in „Sometimes You Die“ integriert, und hätte er nicht das Spiel selbst zum Thema gemacht. Tatsächlich kann und muss der Würfel sterben, denn ohne die Leichen-Würfel lässt sich der Weg nicht fortsetzen. So kann man den Würfel wiederholt gegen einen Decken-Stachel springen lassen, damit er als toter Würfel hinab fällt und den unbegrenzt neu erscheinenden Nachfolge-Würfeln als Treppe dient. Der Spieler kann dank dieses Spielelements die Aufgaben auf verschiedenartige Weise lösen und herumprobieren, welche Methode sich als brauchbar erweist. Hat man den Weg blockiert, drückt man auf die Neustart-Fläche, und der jeweilige Raum wird augenblicklich von den Leichen-Würfeln gereinigt.
Die zweite Besonderheit von „Sometimes You Die“ ist die Story. In englischsprachigen Texten, die wie eine Tapete auf dem Hintergrund liegen, kommentiert ein Sprecher aus dem Off das Tun des Würfels und beschreibt damit vorder- wie hintergründige Fragen allgemein zum Thema Spielen und im Besonderen zum Thema Sterben im Spiel. Das wirkt manchmal ein wenig altklug, fußt allerdings immer auf einer soliden Beobachtung und einem meist erhellenden Gedanken. Die Steuerung des Spiels ist einfach und zugänglich, die Aufgaben zu bewältigen fällt nie allzu schwer. Trotz der spartanischen Ausstattung der Räume wirkt das Design recht ansehnlich, was an kleinen Details liegt wie einer frei hängenden Glühbirne, die bei Berührung hin und her schwingt. Mit einer Spielzeit von etwa 30 Minuten ist das hintergründige Abenteuer arg kurz.
[reviewbox review=“Kurz, doch gehaltvoll: Das Spiel erweist sich als neunmalkluger Zeitvertreib für entspannte Kenner des Genres.“]