Ihr kennt vielleicht den Trackingchip-Hersteller Tile. Und ihr kennt Apple. Dass sich diese beiden Unternehmen einmal in die Quere kommen, hätte man auch nicht gedacht. Doch genau das passiert jetzt. Das Kuriose: Es geht um Produkte, die noch nicht einmal auf dem Markt sind. Wir klären euch auf und fassen die Hintergründe verständlich zusammen.

Tile will Apple nun verklagen, da es Gerüchte rundum einen AirTag-Tracker von Apple gab. Auch wir haben hier schon darüber berichtet, etwa in der Gerüchtezusammenfassung im Vorfeld der Keynotes letztes Jahr. Bislang hat Apple keinen Tile-Konkurrenten gebracht, doch wenn dieser an den Start geht wäre eines klar: Tile könnte vermutlich in Sachen Features einpacken.

Was macht Tile?

Für die, die Tile nicht kennen: Tile stellt Ortungschips für alle möglichen Produkte her. Man bringt sie am Fahrrad, am Handy oder an der Geldbörse an und kann dann über Bluetooth und andere Signale ein verlorenes Gerät wieder orten. Eine Rolle spielen dabei auch die anderen Tile-Nutzer, die jederzeit geortete Geräte anderer Nutzer anonym finden können. Ein riesiges Netzwerk sozusagen, das jedoch im Apple-Ökosystem in einem noch viel größeren Umfang möglich wäre.

Und tatsächlich möchte Apple ein solches Produkt an den Start bringen. AirTag könnten die Dinger heißen und genauso an allen möglichen Alltagsgegenständen platziert werden. Anschließend können diese in der App Find My iPhone geortet werden. Ob es auch Chips mit GPS geben wird, bleibt abzuwarten.

Tile wirft Apple wettbewerbswidrige Praktiken vor

Tile ist nun natürlich verärgert einen Mitbewerber mehr zu bekommen. Noch dazu das wertvollste Unternehmen der Welt. Doch dagegen könnte man ja nicht klagen. Freie Marktwirtschaft nennt sich das Ganze. Klagen will man gegen angeblich wettbewerbswidrige Praktiken, da Apple diese AirTags anders integrieren könnte als es Tile überhaupt möglich ist. Manche Softwareschnittstellen innerhalb von iOS sind nämlich nicht in dem Ausmaß öffentlich, dass Tile später mithalten könnte. Auch kann man nicht auf gewisse Hardware-Chips von Apples iPhone und Co. zugreifen, die Apple für seine Dienste natürlich sofort öffnen würde.

Wie weit Tile damit kommt, gerade in Anbetracht dessen, dass sich die Vorwürfe gegen noch nicht veröffentlichte Produkte richtet, bleibt abzuwarten. Wir halten euch auf dem Laufenden!