Apple ist beim iPhone erfinderisch – nicht nur beim Gerät selbst und bei iOS, sondern auch, wenn es um kreative Wortschöpfungen für an sich schlichte Sachverhalte geht. Bei „VIP-Mail“, einer Funktion aus der vorinstallierten Mail-App in iOS, kann man sich ja noch in etwa vorstellen, was gemeint sein könnte. „Häufige Orte“ oder „iBeacon“ ringt vielen iPhone-Nutzern jedoch nur Schulterzucken ab – bis Sie diese Top-10-Liste gelesen haben.
Cinematic-Videostabilisierung
Das iPhone 6 und 6 Plus nehmen Videos in Full-HD-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde auf. Dabei sorgt die automatisch aktive Cinematic-Videostabilisierung für ein ruhiges Bild, auch wenn Sie das iPhone schwenken oder aus einem fahrenden Auto heraus filmen. Anders als beim Fotografieren mit dem iPhone 6 Plus findet aber keine optische Bildstabilisierung statt, sondern wie beim Knipsen mit dem iPhone 6 eine Software-seitige. Wackelfreie Aufnahmen werden also nicht durch eine Mechanik im Objektiv oder Bildsensor ausgeglichen, sondern einfach weggerechnet. Das klappt allerdings in vielen Situationen so gut, dass der Clip fast wackelfrei wirkt.
Hybrid-IR-Filter
Die iSight-Kamera auf der iPhone-Rückseite ist mit einem Hybrid-IR-Filter ausgestattet, „IR“ steht für Infrarot, verbaut ist also eine Hybrid-Infrarot-Sperre, die zwischen dem Fotosensor und dem Linsenelement sitzt. Seine Aufgabe ist es, überschüssige Infrarotstrahlung beim Fotografieren abzuhalten und Fehlfarben zu verhindern. Dadurch wirkend die Farben in der Aufnahme natürlich, es entsteht ein homogener Bildeindruck und unschöne Moiré-Muster etwa beim Knipsen von karierten Kleidungsstücken werden reduziert. Den Hybrid-IR-Filter gibt’s übrigens schon seit dem iPhone 4S.
VIP-Mail
VIP-Mail ist ein virtuelles Postfach in iOS 8, über das Sie auf wichtige Mails schnell zugreifen. Sie erreichen es in der Mail-App per Tipper auf „Postfächer“ und dann auf „VIP“. Damit hier die Mails Ihrer „Very Important Persons“ gesammelt werden, tippen Sie in der Postfachübersicht („Postfächer“) auf das runde blaue „i“ hinter VIP. Gehen Sie zu „VIP hinzufügen“ und wählen Sie die gewünschten Kontakte aus der Liste aus.
Häufige Orte
Unter dem so unscheinbar klingenden Titel „Häufige Orte“ findet sich das Bewegungs-Tracking in iOS 8, das Datenschützern ein Dorn im Auge ist. Gehen Sie in den Einstellungen zu „Datenschutz > Ortungsdienste“, dann ganz nach unten zu „Systemdienste“ und tippen Sie auf Häufige Orte“. Ist diese Funktion aktiviert, merkt sich das iPhone alle Orte, an denen Sie sich länger aufhalten, und zeigt die gesammelten Ortsinfos samt Visualisierung auf einer Landkarte an. iOS registriert sogar den Rhythmus, ob Sie beispielsweise einen Ort nur an bestimmten Tagen in der Woche aufsuchen.
Privatfreigabe
Wenn Sie in iTunes am Mac oder PC eine Privatfreigabe einrichten („Ablage“ oder „Datei“ und „Privatfreigabe > „Privatfreigabe aktivieren“), können Sie Ihre iTunes-Mediathek auf Ihr iPhone, iPad und zu Apple TV streamen. In iOS gehen Sie zu „Einstellungen > Musik“ oder „Einstellungen > Videos“, scrollen nach unten und geben Ihre Apple-ID ein. In der Musik- oder Video-App greifen Sie über „…“ („Mehr“) und „Freigaben“ auf die bereitgestellte Mediathek zu.
CarPlay
Mit CarPlay nutzen Sie Ihr iPhone bequem beim Autofahren: Anrufe annehmen, Mitteilungen diktieren, Lieblingssongs aus der Musik-App hören und auf Karten zugreifen. Das iPhone selbst kann dabei in der Hosentasche bleiben, denn CarPlay ist ein Kommunikationsprotokoll von Apple und verbindet das iPhone 5/5c/5s/6 und 6 Plus mit dem Display des Infotainmentsystems Ihres Autos. Bislang ist dafür noch eine Kabelverbindung nötig, ab iOS 8.2 soll CarPlay auch kabellos funktionieren. Dadurch entfällt das lästige Anstecken vor der Fahrt. Die Bedienung erfolgt auf dem großen Touchscreen des Fahrzeugs und ist den Buttons auf dem iPhone nachempfunden. Unterstützt wird CarPlay etwa von Audi, BMW, Citroen, Ford, General Motors, Kia, Mazda, Mercedes, Peugeot, Toyota, Volkswagen und Volvo.
Emoji
Ob lachendes oder weinendes Gesicht, klatschende Hände oder Fragezeichen: Emojis sind kleine Grafiksymbole im Comicstil und eine praktische digitale Ausdrucksmöglichkeit in Mails und Kurzmitteilungen. In iOS 8 hat Apple die Emojis mit einer eigenen Tastatur fest ins System integriert. Es genügt, beim hochkant gehaltenen iPhone auf die Taste neben dem Mikrofon-Button zu tippen, schon kann man passende Emojis in den Text einfügen. Hält man das iPhone quer, geht’s über die Tasten mit dem Smiley sogar noch einfacher.
iBeacon
iBeacon ist eine spannende Apple-Technik zur Ortung und Infoübermittlung, die auf dem stromsparenden Bluetooth-Low-Energy-Verfahren (BLE) basiert. Das iPhone gibt sich zu erkennen, wenn es sich einem iBeacon nähert, etwa einem Kassenterminal, Display oder Infopunkt. Diese Geräte können dann Infos zum iPhone senden, die auf dem Bildschirm erscheinen: Erklärungen zu einem Objekt, Sonderangebote oder Werbung.
AirPlay Mirroring
AirPlay am iPhone und iPad unterstützt auch eine kabellose Bildschirmsynchronisierung: AirPlay Mirroring. Damit landet alles, was Sie auf iPhone- oder iPad-Display sehen (und hören), drahtlos auf dem Fernseher oder Video-Beamer. Sie benötigen Apple TV als AirPlay-Empfänger, das mit dem TV-Gerät oder Projektor verbunden ist. Sind iPhone, iPad und Apple TV im selben WLAN, erkennen sie einander. AirPlay Mirroring starten Sie im Kontrollzentrum durch Antippen des AirPlay-Symbols (Rechteck mit Dreieck) und die Auswahl von „Apple TV“. Aktivieren Sie die Option „Bildschirmsynchr.“, schon verhält sich der Fernseher oder Projektor wie ein iOS-Bildschirm.
Ad-Tracking und Ad-ID
„Um die Ihnen angezeigte Werbung so angenehm wie möglich zu gestalten, basieren die durch iAd geschalteten Anzeigen auf Ihren Interessen.“ Dieser Satz stammt aus einem offiziellen Apple-Dokument und meint, dass Ihnen Apple in Apps maßgeschneiderte Werbung präsentiert. Diese Angaben sammelt Apple mittels Ad-Tracking, einer Analyse Ihres Nutzerverhaltens. Die Ad-ID (Advertising Identifier) ist die Ihrem iPhone oder iPad zugewiesene Erkennungsnummer, unter der die Ad-Tracking-Daten zusammenlaufen. Auf diesen Daten basiert „iAd“, Apples eigene Werbeplattform für In-App-Reklame, mit der Werbetreibende das richtige Zielpublikum erreichen sollen.