iPhone-Besitzer sind es von Anfang an gewöhnt, dass neue Apps beziehungsweise neue Software nur aus dem offiziellen App Store heruntergeladen und installiert werden können. Aushebeln lässt sich diese Einschränkung nur mit Jailbreaks, dieses Thema ist jedoch nur etwas für Fortgeschrittene und keine wirkliche Option. Schließlich wird das iPhone dadurch auf einen Schlag unsicherer und bei der Durchführung kann immer etwas schiefgehen. Außerdem ist es ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Apple und den Jailbreak-Herstellern, sodass es sich für den „normalen“ iPhone-Nutzer einfach nicht lohnt.

 

Ein Blick in die Android-Welt zeigt eine andere Vorgehensweise. Beim Google-Betriebssystem gibt es natürlich auch einen offiziellen Store (den Google Play Store), der Suchmaschinenriese beschränkt seine Nutzer aber nicht darauf, sondern lässt auch manuelle Installationen zu. Genauer gesagt sind es APK-Dateien, die man sich aus dem Internet herunterladen und installieren kann. Es spielt demnach keine Rolle, wenn es eine App nicht (mehr) im offiziellen Play Store gibt.

 

Das sogenannte Sideloading hat wenig überraschend Vor- und Nachteile. Für Apple sind die Nachteile „wichtiger“, doch trotzdem muss der Konzern seine Strategie ändern und manuelle App-Installationen zulassen.

 

Das Sideloading-Feature kommt unter „Zwang“

 

Könnte der iPhone-Hersteller frei wählen, dann wäre Sideloading nie ein Thema. Der europäische DMA (Digital Markets Act) hat jedoch andere Pläne und wird diese 2024 einführen. Der DMA verlangt zusätzlich zum Sideloading (der manuellen Installation von einzelnen Apps) die Zulassung von alternativen App Stores. Diese dürfen dann also nicht mehr verboten werden.

 

Noch bleibt ein wenig Zeit für die kommenden und verpflichtenden Regeln, große Freudensprünge dürften sie bei Apple jedoch nicht auslösen.

 

Die Sache mit der Sicherheit

 

Wie oben bereits erwähnt, ist das Thema sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen versehen. Letzteres ist für Apple die interessantere Kategorie, da das Unternehmen mit dem derzeitigen Sideloading-Verbot auch finanziell profitiert. Ein genauerer Blick auf die Stärken und Schwächen sieht folgendermaßen aus:

 

Die Vorteile:

 

Ganz oben steht der Nutzer. Wenn alternative App Stores und die Möglichkeit von manuellen App-Installationen auf dem iPhone zugelassen werden, dann steigen die Auswahl und die Freiheit um ein Vielfaches an. Man ist nicht mehr an den App Store von Apple gebunden. Außerdem können dadurch Apps installiert werden, die es im offiziellen App Store gar nicht mehr gibt. Natürlich ist auch das ein Streitthema, doch die Möglichkeit ist zumindest da. Des Weiteren würde das Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“ zutreffen.

 

Der Nachteil:

 

Der größte Nachteil ist die Sicherheit. Damit hat Apple definitiv recht, ein einzelner Aspekt ist bei solchen Entscheidungen aber nicht ausreichend. Die Apps im eigenen Store sind geprüft und die Wahrscheinlichkeit von Schadsoftware (zumindest bei Apple) sehr gering. Mit dem Sideloading gibt es diese Sicherheit in dieser Form nicht mehr. Apple kann schließlich die alternativen Stores nicht überprüfen und auch die manuelle Installation von einzelnen Apps kann in dieser Form nicht mehr überwacht werden. In Bezug auf die Sicherheit ist Sideloading tatsächlich schlecht fürs iPhone.

 

Zu guter Letzt darf aber auch der finanzielle Aspekt nicht vergessen werden. Apple verdient mit jedem Kauf im eigenen Store Geld, bei alternativen Stores und manuellen Installationen fällt diese Einnahmequelle weg.

 

 

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