Mit Safari liest du das Web auf ganz neue Weise – mit diesem Slogan inszenierte Apple einst den hauseigenen Webbrowser für das iPhone & iPad. Keine Frage: Mit Safari kann man perfekt mobil Surfen: Die Safari-App reagiert flott, zoomt flüssig, gleicht Lesezeichen via iCloud automatisch ab und verfügt über einen praktischen Lesemodus („Reader“). Doch ein Blick über den Tellerrand schadet nicht: Chrome, Firefox, Dolphin, iCab Mobile sowie Opera Mini und Coast sind ein paar Alternativen fürs Bequem-Surfen.

 

Google Chrome

Google Chrome

Chrome und Dolphine: Frischer Surf-Komfort

Chrome von Google ist kostenlos, bestens ausgestattet und hübsch anzusehen. Beim ersten Start meldet man sich mit seiner Google-Kennung an. So kann Chrome offene Tabs, Lesezeichen und gespeicherte Kennwörter über sämtliche Geräte des Nutzers hinweg synchronisieren.

Per Fingertipp wird ein neues Inkognito-Fenster geöffnet, bei dem weder der Verlauf gespeichert, Cookies gesetzt noch Protokolle zurückbleiben, die Rückschlüsse auf besuchte Webseiten ermöglichen. Die Tab-Vorschau ist übersichtlich und die Favoritenverwaltung ist gelungen. Eine nutzbringende Funktion ist das direkte Senden von Webseiten vom Desktop-Computer zum iPhone oder iPad.

Dolphin Browser

Dolphin Browser

Der kostenlose Dolphin für iOS ist recht einfach aufgebaut und gefällt mit seiner Gestensteuerung zum schnellen Navigieren. Oft benutzte Seiten lassen sich durch Malen eines Zeichens auf dem Display aufrufen. Es gibt einen Vollbildmodus, Tabs sowie einen Download- und Passwort-Manager. Gut ist die Auto-Wiederherstellung offener Seiten.

 

Mit iCab Mobile im Web

Mozilla Firefox für iOS

Mehr Ausstattung bietet iCab Mobile (1,99 Euro), ein Browser Made in Germany mit Tabs auch am iPhone. Uns gefallen die vielen Privatsphären-Optionen, die wählbare Browser-ID und Datei-Uploads. Zudem gibt es 60 Plug-ins etwa für Evernote und Pocket sowie wählbare Designs. Funktional zwischen Dolphin und dem iCab Mobile rangieren Mercury Browser mit Firefox- und Chrome-Sync sowie Maxthon – beide sind gratis.

 

Firefox für iOS: Safaris jüngster Konkurent

Die Webseiten laden zügig ohne zu stocken und zu stolpern, die Bedienung wirkt rundum intuitiv, alle relevanten Schaltflächen finden sich an den passenden Stellen wieder. Nach dem ersten Start möchte Firefox gleich mit zahlreichen Vorteilen punkten, die uns die Macher in einer kleinen Einführung präsentieren. Dazu zählen beispielsweise die anpassbare Suche mit zusätzlicher Schnellwahl, das Bereinigen der Surfspuren mit einem Fingertipper Fingertipp und allem voran der Dienst „Firefox Sync“. Damit können Sie von jedem Gerät aus, für das eine Firefox-Version verfügbar ist, auf gespeicherte Lesezeichen und Zugangsdaten sowie auf geöffnete Tabs und die eigene Surf-Chronik zugreifen.

Der Firefox-Browser auf dem iPhone und iPad erlaubt es Ihnen auch, den voreingestellten Suchanbieter der kombinierten Adress- und Suchleiste selbst auszuwählen. Das heißt, Sie bestimmen selbst, an welche Suchmaschine Firefox Ihre Anfrage sendet, wenn Sie Suchbegriffe in Adressfeld eingeben. Allerdings beschränkt sich der iOS-Fuchs dabei aber auf eine vordefinierte Liste. Zur Auswahl stehen hier Google, Bing, Yahoo und DuckDuckGo sowie Twitter, Amazon und Wikipedia.

Für schnelles und ungestörtes Lesen auf dem iPhone und iPad bietet auch Firefox einen Lesemodus (Reader Mode), zu dem man über das Buchsymbol in der Adresszeile wechselt. Er zeigt den Text werbefrei in einer optimierten Leseansicht an. Infos liefert der Fuchs auf einen Blick: Die Zahl im weißen Viereck in der Ecke oben rechts verrät etwa, wie viele Tabs gerade geöffnet sind. Ein Tipper darauf zeigt eine Vorschau der offenen Webseiten, über das Plus-Symbol öffnet sich ein neuer, leerer Tab.

 

Apples Browser-Schikane

Eine Hauptschwäche weisen alle genannten Safari-Alternativen auf: Aufgrund von Apples strikten Richtlinien müssen sie allesamt zum Rendern (Anzeigen) von Webseiten auf die Webkit-Engine in iOS zugreifen. Eine eigene Engine, wie sie etwa Chrome auf anderen Plattformen nutzt, ist unter iOS verboten. Mit Webkit als Motor arbeitet Chrome jedoch langsamer als mit der eigenen Blink-Engine in Android und am PC sowie Mac. Weil die Anzeigegeschwindigkeit von Webseiten vor allem von der Rendering-Engine abhängt, sind Chrome, iCab und Dolphin auch nicht schneller als Safari.

Opera Mini

Opera Mini

Was noch nervt: Apple verbietet Browsern wie iCab, sich systemweit als Standard zum Aufruf von Webseiten zu registrieren. So öffnen sich auch bei installiertem Zweit-Browser in Mails angeklickte Links in Safari. Einziger Trick, Apples Browser-Restriktion zu entkommen, sind cloud-basierte Browser wie Opera Mini (gratis) oder Puffin (3,99 Euro). Bei beiden werden Webseiten nicht in der App, sondern online auf dem Server des Anbieters gerendert und dann als fertiges Pixelbild aufs iPhone oder iPad geladen.

 

Webseiten runterrechnen

Anders als etwa Chrome sind Opera Mini und Puffin dadurch echte Safari-Alternativen mit einer eigenständigen Berechnung von Webseiten. Das bei anderen iOS-Browsern verpflichtende Webkit wird nicht verwendet. Bei grafisch aufwendig gestalteten Seiten will Opera Mini zudem für mehr Tempo sorgen: Die App komprimiert Grafiken vor dem Herunterladen. Dazu werden die Seiteninhalte auf dem Opera-Server in eine für das jeweilige iPhone optimierte Auflösung heruntergerechnet und schließlich aufs iPhone geladen. Das bringt aber nur im langsamem Mobilfunknetz einen Vorteil.