Einfach draufhalten und filmen – doch nicht immer kommt dabei ein spannender Clip heraus. Manche Videos kranken an typischen Wehwehchen: Mal ist ein Ausschnitt nicht optimal gewählt, oder das Motiv wurde statt frontal nur schräg beziehungsweise seitlich aufgenommen, mal hat starkes Gegenlicht die Belichtungsautomatik im iPhone irritiert – oder starke Hintergrundgeräusche lenken vom eigentlichen Geschehen ab. Da die Möglichkeiten der Korrektur am iPhone begrenzt sind, kann man solche Clips meist nicht mehr retten. Doch es geht in Fällen auch ohne Nachbearbeitung: Mit minimalem Aufwand gelingen Ihnen Videos, die Sie direkt herzeigen können. Coole Clips mit dem iPhone:

 

Fokussierung fixieren: Durch längeres Antippen eines Motivausschnitts schalten Sie den Autofokus ab. Das iPhone informiert mit dem Hinweise „AE/AF-Sperre“, dass Sie den Fokus manuell festgelegt haben.

Fokussierung fixieren: Durch längeres Antippen eines Motivausschnitts schalten Sie den Autofokus ab. Das iPhone informiert mit dem Hinweise „AE/AF-Sperre“, dass Sie den Fokus manuell festgelegt haben.

Alles scharf inszenieren

Unscharfe Videos mag sich niemand ansehen. Wenn Sie das iPhone beim Filmen nicht mittig auf das anvisierte Motiv ausrichten, kann die automatische Scharfstellung ins Schleudern kommen und falsch justieren. Dann tippen Sie auf dem Display auf das gewünschte Objekt und setzen damit den Schärfepunkt manuell. Durch längeres Antippen sperren Sie den Fokus, sodass der einmal eingestellte Schärfepunkt erhalten bleibt, auch wenn sich das Motiv bewegt. Erneutes Antippen löst die Sperre. Die manuelle Schärfe Führung können Sie außerdem recht einfach als Gestaltungsmittel nutzen: Wenn sich etwa im Vordergrund des Motivs ein interessantes Objekt befindet, können Sie darauf fokussieren. Damit beginnt die Szene – nach ein paar Sekunden setzen Sie die Schärfe durch Antippen auf den Hintergrund, den Sie eigentlich zeigen möchten.

 

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Storyboard als Aufnahmehilfe

Runder Geburtstag, Firmenjubiläum oder Hauseinweihung: Wenn Sie ein wichtiges Event filmisch festhalten möchten, beugt ein einfaches Storyboard Stress bei der Aufnahme vor. Statt mehrere Dutzend Szenen zu filmen und später in iMovie die besten davon auszuwählen, nutzen Sie besser einen Plan – das Storyboard – das Ihrem Video die nötige Struktur verleiht. Darin legen Sie im Vorfeld fest, welche Szenen Sie im Video zeigen möchten, wie lang der resultierende Clip werden soll und welche einzelnen Takes Sie dafür brauchen. Sie definieren also im Voraus, welches die wichtigsten Momente des Events sind. Zugegeben, eine zuweilen mühsame Arbeit, die sich allerdings lohnt. Coole Clips mit dem iPhone

Aufnahmehilfe: Ein Storyboard in Textform oder als einfache Zeichnung enthält ungefähre Angaben zu den geplanten Szenen und unterstützt Sie beim Filmen mit dem iPhone.

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Beim Ausrichten der iPhone-Kamera und bei der Auswahl eines spannenden Motivausschnitts hilft das Raster, das Sie in diesem Menü einschalten.

Beim Ausrichten der iPhone-Kamera und bei der Auswahl eines spannenden Motivausschnitts hilft das Raster, das Sie in diesem Menü einschalten.

Richtige Kameraführung

Auch beim Filmen mit dem iPhone ist die Basis einer gelungenen Aufnahme die richtige Kamerahaltung im Querformat. Denn die Ursache für schiefe Gebäude oder falsche Proportionen in Filmen ist in vielen Fällen eine schräg geführte Kamera. Das Querformat entspricht den üblichen Bildschirmproportionen. Neigen Sie das iPhone nicht unnötig nach oben oder unten. Sie vermuten, dass Sie in der Eile des Gefechts eine Aufnahme schief gegangen ist? Im Zweifel drehen Sie die Szene einfach nochmals. Das ist allemal einfacher, als sich später über fehlendes Rohmaterial zu ärgern. Coole Clips mit dem iPhone.

 

Guter Szenenaufbau

Eine Grundregel für ansprechende iPhone-Filmclips lautet: Platzieren Sie das Kernthema nicht in der Bildmitte, sondern im oberen oder unteren rechten oder linken Drittel (goldener Schnitt). Und das geht auch ohne kompliziertes Ausmessen ganz einfach, indem Sie das Raster der Kamera-App über die Option „Einstellungen ➞ Fotos & Kamera ➞ Raster“ zuschalten.

 

Tricks beim Filmen

Sie haben sich ein gutes Motiv und ein paar Ideen für die Handlung für Ihren Clip ausgesucht. Dann sorgen Sie mit drei einfachen Grundregeln dafür, dass sich Ihr Film von den Aufnahmen eines Amateurs unterscheidet: Ruhig halten: Kaum jemand erfreut sich an verwackelten Aufnahmen – halten Sie das iPhone daher möglichst ruhig. Es hilft, wenn Sie sich anlehnen.

Wenig schwenken: Hektisches Schwenken beim Aufnehmen erschwert die Bearbeitung und Weiterverwendung der Clips. Auch langweilen Aufnahmen mit bewegtem Kamerabild den Zuseher schnell. Zudem kommt das menschliche Auge mit Schwenks nicht gut zurecht, weil es dabei von einem Betrachtungs Schwerpunkt zum anderen springt. Stellen Sie stattdessen Dynamik her, indem Sie bewegte Vorgänge in unterschiedlichen, kurzen Szenen aufzeichnen.

Nie zoomen: Die Kamera-App im iPhone unterstützt das Zoomen beim Filmen – verzichten Sie besser darauf, denn die Zoomfunktion verschlechtert nur die resultierende Aufnahme. Um einen anderen Motivausschnitt zu erfassen, gehen Sie stattdessen näher ans Motiv ran.

 

Für Abwechslung sorgen

Beim Filmen kommt es darauf an, einzelne Momentaufnahmen gezielt so aufzuzeichnen, dass Sie die einzelnen Szenen später gut aneinander schneiden können, um dem Projekt eine gehörige Portion Dynamik zu geben und unnötige Längen zu vermeiden. Jeder Take – also die Aufnahmezeit vom Start bis zum Stop – sollte eine Länge von mindestens sieben Sekunden haben. Eine Einstellung von 20 Sekunden oder mehr erscheint bei Online-Videos leicht als langweilig. Tatsächlich sieht man in aktuellen Musikvideos selten Einstellungen, die länger dauern als vier Sekunden. Versuchen Sie, statt langer Szenen lieber unterschiedliche, prägnante Momente einer Situation einzufangen. Hierfür nehmen Sie das gleiche Motiv in unterschiedlichen Perspektiven auf, wobei Sie auch Ihre Position und den Bildausschnitt verändern sollten. Mittels harter Schnitte entstehen auf diese Weise neue, interessante Impressionen.

 

Guter Szenenaufbau: Mit der Wahl des Bildausschnitts setzen Sie das Motiv in Szene – ein unkonventioneller Blickwinkel macht die Aufnahme interessant. (Foto: Oliver Eismann)

 

Perspektive wechseln

Verzichten Sie auf viele sehr ähnliche Bildausschnitte. In diesem Fall wechseln Sie besser von einer Halbtotalen zu einer Nah oder Detailaufnahme oder zu einer Totalen. Für ein gutes Ergebnis variieren Sie jeweils leicht den Blickwinkel. Das geht natürlich nur, wenn Sie schon beim Drehen darauf geachtet haben. Bei Szenen, die Sie nicht selbst beeinflussen können, ist das allerdings kaum umzusetzen.

 

Authentische Motive

Ein Filmclip soll eine bestimmte Stimmung festhalten und sie authentisch wiedergeben. Wenn Sie zum Beispiel die Beschaulichkeit einer Flusslandschaft am Urlaubsort vermitteln möchten, müssen Sie die Aufnahme gezielt darauf ausrichten. Gibt es am Flussrand etwa ein paar Enten oder Wildgänse, wirkt der Film intensiver, wenn Sie nicht nur den Flussverlauf filmen, sondern auch eines der Tiere in Großaufnahme. Versuchen Sie auch besser nicht, alles in ein Bild zu packen, sondern beschränken Sie sich bewusst bei der Motivauswahl.